Archiv der Kategorie: Programm mit Abstracts

81. Verbandstagung WSVA Friedrichshafen

Kulturerbe = Kulturpflicht?  Theoretische Reflexionen zum Umgang mit archäologischen Orten in Deutschland.

Sektion der AG Theorien in der Archäologie und des Forums Archäologie in Gesellschaft bei der 81. Verbandstagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung in Friedrichshafen

Programm

Dienstag, den 29.5.2012

10:30  Einführung (Kerstin P. Hofmann)
11:00  Marianne Pollak (Wien), Wo (k)ein Wille, da (k)ein Weg. Denkmalpflege zwischen kulturellem Gedächtnis und politischer Willensbildung
11:30  Susanne Grunwald (Leipzig), Ein Fundplatz als nationale Gedenkstätte – Der Turm von Zantoch (1934–1945)
12:00  Diskussion
12:30  Mittag
14:00  Matthias Maluck (Schleswig), Danewerk und Haithabu: Inszenierung von Legitimation – Wandel von Denkmalen
14:30  Ulrich Müller (Kiel) & Ulf Ickerodt (Schleswig), Meine Geschichte, deine Geschichte oder unsere Geschichte – oder: Wer ein Monster erschafft, ist auch für die Konsequenzen verantwortlich!
15:00 Diskussion
15:30  Kaffeepause
16:00  Sebastian Sommer (München), Von Kaiser Wilhelm bis zum Welterbe – Deutung und Präsentation des Obergermanisch-Raetischen Limes
16:30  Uta K. Mense (Cottbus), Unbequemes Erbe „Drittes Reich“ am Beispiel des Flächendenkmals der ehemaligen Heeresversuchsanstalt Peenemünde, Usedom
17:00  Diskussion

Mittwoch, den 30.5.2012

9:30  Stefanie Samida (Berlin), Heritagefication: Kulturerbe zwischen ‚Sakralisierung‘ und ‚Eventisierung‘
10:00  Kaffeepause
10:30  Kerstin P. Hofmann (Berlin), Der Grabhügel und Bildstein von Anderlingen: Ein Referenzpunkt für die Konstitution von regionalen Identitäten
11:00  Thomas Meier (Heidelberg), „Erbe“ und „kommende Generationen“. Die Transzendenzmetaphern des Denkmalpflegediskurses
11:30  Abschlussdiskussion

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7. Deutschen Archäologiekongress

Zeitkonzepte – Zeiterfahrung – Zeitgeist

Sektion der AG Theorien in der Archäologie auf dem 7. Archäologiekongress 2011 in Bremen

Programm mit Abstracts 

Montag, 3. 10. 2011
14:00-14:15

Sabine Reinhold

Zeitkonzepte – Zeiterfahrung – Zeitgeist“ – Zur Einführung

14:15-14:45

Antje Theel

Zwischen Nähe und Distanz – Zeit in der Archäologie“

14:45-15:15

Ulf Ickerodt

Gleichzeitiges und ungleichzeitiges, Lebensrhythmen und Eigenzeiten in Vergangenheit und GegenwartBemerkungen zur Unbestimmtheitsrelation von archäologischen Zeitbeobachtungen

Pause
15:30-16:00

Manfred K.H. Eggert

Zeitsprünge oder Die Zeit der Archäologie

16:00-16:30

Wolfram Schier

Zeitbegriffe und chronologische Konzepte in der Prähistorischen Archäologie“

16:30-17:00

Stefanie Samida

Moderne Zeitreisen oder Die performative Aneignung vergangener Lebenswelten“

17:00-17:30

KerstinPannhorst

Jenseits der Chronologie – Zeit im Museum“

ab 19:30 Uhr

T-AG Jubiläumsparty

vermutl. Kantine 5, An der Weide 50, 28195 Bremen, http://www.kantine5.de

Montag, 3. 10. 2011
9:00-9:30

Frank Siegmund

Schnelle Zeiten – langsame Zeiten: archäologische Chronologiesysteme als Geschichtsquelle“

9:30-10:00

Katja Roesler

Typologie und Zeitlichkeit. Zum Begriff des Typs“

10:00-10:30

Thomas Knopf

Die Form der Zeit? ,Kontinuität’ und der Wandel materieller Kultur“

Pause
11:00-11:30

Ulrike Sommer

Zeit und Erinnerung“

11:30-12:00

Martin Furholt

Von der Wiederholung zur Permanenz – Von der Zeitlichkeit Neolithischer Monumente in Südskandinavien“

12:00-12:30

Martin Hinz

Vergangenheit bewahren, Zukunft erbauen? Monumente, Megalithen und Zeitkonzepte“

Mittagspause
13:30-14:00 Mitgliederversammlung der T-AG
14:00-14:30

Mike Teufer

Das Jenseits im Wandel der Zeit“

14:30-15:00

Eva Rosenstock

Siedlungsstratigrafien als materialisierte zyklische und lineare Zeit“

15:00-15:30

Undine Stabrey

Ungleichzeitige GegenwartenArgumentationen in die Archäologie

15:00/15:30-16:00/16:30  Abschlussdiskussion

Sabine Reinhold (Eurasien-Abteilung DAI, Berlin)

ZeitkonzepteZeiterfahrungZeitgeist“ – Zur Einführung

WritingthePastinthePresent“ hieß vor rund 20 Jahren einer der grundlegenden Essay-Bände der postprocessualarchaeology, in dem die Frage diskutiert wurde, ob heutige Archäologen überhaupt in der Lage sind, sinnvolles über vergangene Realitäten auszusagen. Im Zentrum stand damals das semiotische Grundproblem der Sinnvermittlung, doch lässt sich der Titel auch anders deuten. Ist es überhaupt von Bedeutung, heute über die Vergangenheit zu schreiben? Den Sinn der Zeit zu erfassen, die Notwendigkeit der Zeitdeutung sowie das breite Spektrum von Sinnkategorien zu typologisieren, ist Anliegen des Historikers Jörn Rüsen. Seine Intention ist es, durch die Zusammenfassung der Mechanismen und Medien der Zeitdeutung dieses sehr breit erscheinen Thema auf einige Grundlinien zu konzentrieren. Basierend auf seinen Kategorien von Zeitsinn und Zeitbewältigung soll diskutiert werden, in wie fern sie als Basis von Diskursen in der Archäologie zu nutzen wären. So gäbe beispielsweise sein ‚Mythologischer Zeitsinn‘ etlichen archäologischen Diskussionen zur Sozialgeschichte und der Bedeutung von Eliten eine neue Denkrichtung. ‚Historischer Zeitsinn‘ lässt sich hinter der Errichtung von ‚zeit-resistenten‘ Monumenten vermuten, schließt man sich den Überlegungen von Maurice Halbwachs und Jan Assman zur Konstruktion von kollektiven Erinnerungen als ein Aspekt eines historischen Bewusstseins an. Das Konzept des ‚Strategischen Zeitsinns‘ schließlich könnte die Diskussion um Zeitmessungen in der Vorgeschichte beflügeln, denn hierbei geht es um die Beherrschbarkeit und Vorhersagbarkeit von zyklischen Ereignissen. Die ‚Typologie der Zeit‘ versteht sich als Einleitung in die folgende Diskussion, die ganz unterschiedliche Aspekte eben solcher Zeitkonzepte beleuchten.

Antje Theel (Professur für Ur- und Frühgeschichte, Leipzig)

Zwischen Nähe und DistanzZeit in der Archäologie

Die Archäologie arbeitet Gavin Lucas zufolge mit einem Zeitkonzept, welches in einem temporalen Dualismus wurzelt. Vergangenheit und Gegenwart werden hier in ein Verhältnis zueinander gesetzt, welches gleichermaßen von Kontinuität und Diskontinuität, Distanz und Nähe gekennzeichnet ist. So operiert die Archäologie einerseits mit der Vorstellung von einer Vergangenheit, die aufgrund ihres unwiederbringlichen Vergangenseins in einer unüberwindbaren Distanz zur Gegenwart steht. Zugleich aber wird diese absolute Trennung mittels Chronologie, die hier als einigendes Band wirkt, wieder überwunden. Im Vortrag soll dieses Phänomen der temporalen Ambivalenz des archäologischen Zeitkonzepts näher untersucht werden.

Ulf Ickerodt (Archäologisches Landesamt SchleswigHolstein, Schleswig)

Gleichzeitiges und ungleichzeitiges, Lebensrhythmen und Eigenzeiten in Vergangenheit und GegenwartBemerkungen zur Unbestimmtheitsrelation von archäologischen Zeitbeobachtungen

Die chronologische Bewertung des archäologischen Untersuchungsmaterials sowie dessen inhaltliche Deutung gehen zumeist eine enge Symbiose ein. Die metatheoretische Basis hierfür ist das europäische Entwicklungsdenken, dessen wissenschaftliche und gesellschaftliche Akzeptanz archäologische Forschung erst ermöglicht haben. Auf einer inhaltlichen Ebene waren hierfür ethnografische Feldbeobachtungen die Basis, die als gemachte Einmalbeobachtungen in Form von allgemeingültigen Sätzen für die menschliche Vor- und Frühgeschichte verallgemeinert wurden und so insbesondere für die frühen Perioden der Menschheitsgeschichte ein Bild langfristiger kultureller Unveränderlichkeit suggerierten. Dieser statischen und als rückständig empfundenen Vergangenheit wurde die als Beschleunigung wahrgenommene Moderne antithetisch gegenübergestellt. Diese Gleichsetzung resultiert aus der Verschmelzung „unserer“ kulturellen Eigenzeit (= emische Perspektive), d. h. unserer gesellschaftlichen Art, in einer Wissensgesellschaft mit Raum-Zeit-Zusammenhängen umzugehen, mit naturwissenschaftlichen Datierungen und Chronologiesystemen (= etische Perspektive) und führt zu einer inhaltlichen Unbestimmtheit des archäologischen Deutens, das den Problemfeldern der Reaktivität oder der metaphysischen Deduktion entspringt.

Vergleichbares gilt natürlich auch für den Umgang mit anderen kulturellen Eigenzeiten, d. h. für Bereiche, in denen kulturelle Eigenzeiten bzw. emische Perspektiven miteinander interagieren. Hinzu kommen noch die aus dem archäologischen Quellenmaterial selbst stammenden Unbestimmtheiten wie chronologische Unschärfe, kulturelle Variabilität, Kontaktphänomene, Kulturwandel, Lückenphänomene sowie wissenschaftliche Gebundenheit oder Unvollendetheit.

Im Rahmen dieses Beitrags werden die Auswirkungen dieser unterschiedlichen Einflussfaktoren auf archäologische Praxis des Umgangs mit Zeit und Zeitbeobachtungen hinterfragt.

 

Manfred K.H. Eggert (Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Universität Tübingen)

Zeitsprünge oder DieZeit der Archäologie

‚Zeit’ wird in diesem Vortrag als ein höchst mehrdeutiges Konzept verstanden. Im Vergleich zur philosophischen und ethnologisch-soziologischen Diskussion dieses Konzeptes scheint seine Position in der Archäologie relativ klar. Bei näherem Hinsehen stellt sich jedoch heraus, dass dies bestenfalls für das technizistische, ‚chronometrische’ Verständnis von Zeit zutrifft. Aber selbst hier mangelt es weitgehend an kritischen Analysen. Andererseits gibt es im angelsächsischen archäologischen Schrifttum durchaus Versuche, über das traditionelle Verständnis hinauszugelangen (z. B. World Archaeology 25/2, 1993).

Der Vortrag verfolgt ein vergleichsweise bescheidenes Ziel. Zunächst werden einige wesentliche Aspekte des Konzeptes ‚Zeit’ erörtert. Auf dieser Grundlage gilt es, den Zeitbegriff der Archäologie zu charakterisieren. Dabei wird es jedoch weniger um die relative und absolute Chronometrie, also um ihre Methodik, ihre Kategorien und ihr Potential gehen. Vielmehr sind metatheoretische Überlegungen zum archäologischen Zeitbegriff angestrebt.

Diese Überlegungen basieren auf der gängigen Unterscheidung von Forschungsobjekt und Forschungssubjekt. Konkret wird zwischen Ur- und Frühgeschichte auf der einen und Archäologie auf der anderen Seite differenziert. In diesem Rahmen soll dann der mit dem Begriff ‚Zeitpfeil’ bildhaft zum Ausdruck gebrachte Prozess der Zeitdimension der ur- und frühgeschichtlichen Vergangenheit betrachtet werden: Was ist ‚vergangene Zeit’? Wie und bis zu welchem Grade spiegelt sich ‚vergangene Zeit’ archäologisch? Was sind die Besonderheiten dieser Spiegelung? Und schließlich: Wie verhält sich die archäologisch erfassbare Spiegelung zur historischen Realität?

Wolfram Schier (Institut für Prähistorische Archäologie, FU Berlin)

Zeitbegriffe und chronologische Konzepte in der Prähistorischen Archäologie“

Der Vortrag behandelt verschiedene Zeitbegriffe und Konzepte der Zeitwahrnehmung, –abbildung und –messung in der Prähistorischen Archäologie. Der Wandel der Zeitkonzepte wird zum einen in einen forschungsgeschichtlichen Kontext gestellt, zum anderen aber auf seine Wechselwirkungen mit jeweils vorherrschenden chronologischen Methoden und Deutungsparadigmen untersucht. So lassen sich beispielsweise fraktale Zeitkonzepte mit kulturevolutionistischen Modellen korrelieren, während etwa der gegenwärtige Trend zu metrischen Chronologiekonzepten mit Modellen des exogenen Kulturwandels (etwa durch Klimaschwankungen) einhergeht. In methodologischer Hinsicht werden die Zeitkonzepte skalentheoretisch analysiert. Dabei lassen sich beispielsweise ordinale, metrische, lineare, nichtlineare oder probabibilistische Zeitskalen unterscheiden, wobei der Skalentyp die Art und Qualität chronologischer Aussagen bestimmt: quantitative Epochenvergleiche lassen sich etwa nur anhand metrischer Zeitskalen durchführen, Aussagen über zeitliche Dynamik sind nur anhand linearer Zeitskalen möglich. Häufig lässt sich eine Diskrepanz zwischen den theoretischen Eigenschaften von Zeitskalen und der chronologischen Praxis von Archäo­logInnen beobachten, die implizit und zuweilen unreflektiert chronologiefremde Prämissen und Hypothesen in den Prozess der Zeitbestimmung einbeziehen.

Stefanie Samida (Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Universität Tübingen)

Moderne Zeitreisen oder Die performative Aneignung vergangener Lebenswelten“

Die erlebnisorientierte Vermittlung historischer Themen hat seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts stetig zugenommen. Darunter fallen auch jene Geschichtsdarstellungen, die unter dem Label ‚Living History‘ firmieren. Unter diesen englischen Begriff ist eine aus den USA stammende, ambivalente Darstellung von Geschichte zu fassen, die im Deutschen in der Regel mit ‚lebendige/wiederbelebte/belebte Geschichte‘ oder ‚Geschichte erleben‘ umschrieben wird und bei der es um den Nachvollzug vergangener Lebensverhältnisse geht. Zumeist synonym oder zumindest in einem Atemzug wird auch der Begriff ‚Re-Enactment‘ verwendet. Die Aufführung solcher Re-Enactments findet vornehmlich in Freilichtmuseen statt und ist beim Publikum aufgrund des ‚Mitmach‘-Charakters, also eines authentische Erfahrungen versprechenden Ansatzes beliebt: optisches, akustisches und haptisches Erleben stehen im Vordergrund. In den letzten Jahren haben diese Darstellungen vermehrt auch in archäologische Fernsehdokumentationen und so genannte ‚Doku-Soaps‘ (z. B. Steinzeit – Das Experiment) Einzug gehalten. Ausgesuchte oder besser ‚gecastete‘ Zeitgenossen werden in einen rekonstruierten historischen Raum versetzt und müssen sich in der inszenierten ‚Fremde‘ einer ihnen unbekannten, vermeintlich historischen Lebenswelt stellen. Laien ‚reisen‘ so für kurze Zeit ins 19. Jahrhundert oder in die Steinzeit und werden zu Re-Enactors vor den Filmkameras. Beide hier beschriebenen Formen lassen sich als moderne Zeitreisen umschreiben, in denen die Re-Enactors den Versuch unternehmen, ‚Vergangenheit‘ in die Gegenwart zu holen und sie körperlich und sinnlich erfahrbar zu machen. Dass es sich hierbei allerdings nur um eine konstruierte Vergangenheit in der Gegenwart handelt, muss nicht weiter betont werden. Kaum hinterfragt ist dagegen der umgekehrte Fall: die Rolle der Gegenwart in der nachgespielten und nachempfundenen Vergangenheit. Diese ‚Vergangenheit‘ ist kaum mehr als ein „kulturelles Konstrukt der Jetztzeit, das primär heutige Bedürfnisse und Notwendigkeiten dokumentiert“; ein Konstrukt also, in dem sich unsere zeitgenössische Lebenswelt widerspiegelt.

Im Zentrum des geplanten Beitrages stehen die ‚Zeitreisenden‘ und ihr Eintauchen in fremde Welten. Dabei soll die Frage verfolgt werden, mit welchen Mitteln (außer ihrer ‚Verkleidung‘) die Akteure meinen, den Zeitsprung herstellen zu können und was sie motiviert, sich aus unserer Zeit in eine andere zu begeben. Die Analyse stützt sich dabei auf aktuelle empirische Untersuchungen, bei der ‚Zeitreisende‘/Re-Enactors interviewt wurden. Die Beschäftigung mit diesem Themenfeld mag auf den ersten Blick für die Archäologie marginal erscheinen. Sie ist es jedoch nicht, da die Erweiterung des theoretisch-methodischen Rüstzeugs der Archäologie bei der Frage nach der Wechselbeziehung von Archäologie und Gesellschaft eine zunehmend wichtige Aufgabe spielt, gerade wenn es um Fragen der Deutung und Vermittlung vergangener Lebenswelten geht.

M. Fenske, Abenteuer Geschichte. Zeitreisen in der Spätmoderne. Reisefieber Richtung Vergangenheit. In: W. Hardtwig/A. Schug [Hrsg.], History Sells! Angewandte Geschichte als Wissenschaft und Markt, Stuttgart 2009, 79–90; 84.

Kerstin Pannhorst (Stiftung Neanderthal Museum)

Jenseits der Chronologie – Zeit im Museum“

Eine der zentralen Aufgaben von Museen ist das Bewahren, der Versuch, Objekte und Wissen über die Zeit hinweg zu erhalten, um Einblicke in vergangene Lebenswelten zu ermöglichen.

Zeit erscheint im Museum zunächst als Chronologie, welche Objekte in Raum und Zeit verankert und dem Besucher eine zusammenhängende Erzählung bietet. Eine besondere Herausforderung ist es dabei, neben den reinen Zahlen beim Besucher ein Verständnis für die Dimensionen historischer, archäologischer oder paläontologischer Zeiträume zu generieren. Jenseits der Chronologie kann Zeit selbst zum Ausstellungsgegenstand werden. Ein abstraktes Thema, das auch die Wissenschaft nicht dingfest zu machen vermag, muss dabei dem Museumsbesucher verständlich gemacht werden. Lernen im Museum ist ein konstruktives Vorgehen, das als Anpassungsprozess zwischen Individuum und Umwelt verstanden werden kann. Der individuelle Lernerfolg ist dabei abhängig von Interesse, Motivation, Vorwissen, Erwartungen und Informationskompetenz des Besuchers. Im Vortrag soll dargestellt werden, wie im Museum ein Lernumfeld geschaffen werden kann, das diese Heterogenität der Besucher berücksichtigt. Anhand von Beispielen aus verschieden Ausstellungen sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, die Zeit dem Spannungsfeld zwischen unergründlichem Rätsel und selbstevidenter Gegebenheit zu entreißen.

Frank Siegmund (Departement Altertumswissenschaften, Universität Basel)

Schnelle Zeiten – langsame Zeiten: archäologische Chronologiesysteme als Geschichtsquelle“

Seit mehr als einhundert Jahren werden archäologische Chronologiesysteme erstellt, verfeinert und erneuert. Die absolute Zeitdauer der einzelnen Abschnitte moderner Chronologiesysteme ist unterschiedlich. Auch mit einem „großen Material und einer guten Methode” (Montelius 1903) können materialbasierte Chronologiesysteme nur dann zu kurzen Phasen kommen, wenn in den beobachteten Kulturen ein entsprechender Wandel im Sachgut geschah. Chronologiesysteme sind daher heute weniger ein Zeugnis unterschiedlicher Quellenlage oder Intensität und Qualität archäologischer Forschung, vielmehr spiegeln sie eine historische Realität wider. Eine diachrone Sammlung von Chronologien erlaubt es, Zeiten schnellen Wandels und Zeiten höherer Stabilität zu kontrastieren. Innerhalb der Epochen zeigen die von Archäologen gewählten „Leittypen” an, in welchen Lebensbereichen die damaligen Menschen bevorzugt Veränderungen ausdrücken wollten.

KatjaRoesler (Institut für Archäologische Wissenschaften, Frühgeschichtliche Archäologie und Archäologie des Mittelalters, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

Typologie und Zeitlichkeit. Zum Begriff des Typs“

Mit der Typologie hat die Archäologie eine Möglichkeit zur Feststellung von relativer Zeitlichkeit. Dieser Methode liegt der Begriff des Typus zugrunde, der auf zweierlei Art gelesen werden kann: als normativer Begriff, der die regelmäßige Widerholung benennt oder im Sinne von Bedeutsamkeit. Der Vortrag möchte den archäologischen Typ-Begriff mit den Typusbegriffen aus der Geschichtswissenschaft (Dilthey, Burckhardt, Schieder), den kategorialen Typen der Naturforschung (Linné) und der Verbindung von Typus und Genese bei Goethe spiegeln, um die verschiedenen Bedeutungsmöglichkeiten sichtbar zu machen. Ziel ist, die unterschiedlichen Bedingungen für Zeitlichkeit, die in diesen Bedeutungen liegen, herauszuarbeiten.

Thomas Knopf (Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Universität Tübingen)

Die Form der Zeit? ,Kontinuität’ und der Wandel materieller Kultur“

In gängigen Geschichtskonzeptionen spielen Kontinuitätsvorstellungen eine nicht unbedeutende Rolle. Für die Archäologie heißt das, materielle, in der archäologisch überlieferten Kultur erkannte Ähnlichkeiten werden in immaterielle Bedingungen und Ursachen übersetzt. Kontinuität wird dabei für das archäologische Material nicht als eine Konstanz oder Unveränderlichkeit, sondern als eine Art steter Wandel angesehen. Darauf aufbauend wird aber nicht selten eine weitgehend unveränderte kulturelle Konstanz, z. T. auch ethnischer Art, der Träger dieser materiellen Kultur postuliert. Wenn also aus der formalen Abfolge von Keramik, Metall usw. eine zeitliche konstruiert wird (was anhand geschlossener Funde, absoluter Daten usw. methodisch korrekt durchgeführt werden kann) so fehlen häufig die für eine kulturhistorische Interpretation notwendigen Konzepte zu Ursachen des Wandels materieller Kultur oder sie werden schlicht der eigenen Erfahrungswelt entnommen. Diese ist zwangsläufig von zeitlichem Zusammenhang und Stetigkeit geprägt; ebenso wird Geschichte prinzipiell als etwas sinnhaft Abfolgendes betrachtet. Der Beitrag möchte die Problematik der Begriffe, der Terminologie und Konzepte vorstellen, Beispiele anführen und Möglichkeiten der Überwindung aufzeigen.

Ulrike Sommer (Institute of Archaeology, UCL London)

Zeit und Erinnerung“

„Geschichtsbewußtsein“ und eine Zeitrechung, die linear ist und auf einer Intervallskala beruht, gelten als Merkmale moderner Gesellschaften. Nicht-industriellen Gesellschaften und, in Analogie, prähistorischen Gesellschaften werden dagegen als „kalt“, veränderungsunwillig oder -resistent beschrieben und diesen werden „zeitlose“ oder zyklische Zeitkonzepte zugeschrieben, ohne daß es dafür Belege gäbe. Evolutionäres Denken und die Ideen von Autoren wie Elliot Smith und Frazer dürften hier einen unreflektierten Hintergrund bilden.

Wie neuere 14C-Daten zeigen, gibt es jedoch durchaus Abschnitte der Vorgeschichte, in denen sehr rasche Veränderungen stattfanden, die auch den Zeitgenossen deutlich sichtbar waren, bzw. die von diesen gezielt betrieben wurden. Dem stehen andere Perioden gegenüber, in denen so wenig (archäologisch sichtbare) Veränderung stattfindet, daß man mit Mechanismen rechnen muß, die diese sanktionieren und weitgehend unterbinden.

Wie wurden also Veränderungen definiert und wahrgenommen, wie wurde dementsprechend persönliche Erinnerung in „Vergangenheit“ oder gar Geschichte verwandelt? Als weitgehend einzige Quelle stehen uns hier Befunde meist monumentaler Art zur Verfügung, die über einen längeren Zeitraum oder mehrfach verwendet wurden. In meinem Vortrag werde ich an Hand von Beispielen aus dem Neolithikum darüber reflektieren, wie solche Wiederverwendung das Verstreichen von Zeit entweder negieren oder betonen kann, indem Unterschiede erzeugt oder verleugnet werden.

Martin Furholt (Institut für Urund Frühgeschichte der CAU, Kiel)

Von der Wiederholung zur PermanenzVon der Zeitlichkeit Neolithischer Monumente in Südskandinavien

Der Begriff der Monumentalität legt gemeinhin eine Langlebigkeit nahe. Ein Monument sei, so die meist implizite Auffassung, eine Struktur, die intentionell auf Dauerhaftigkeit ausgelegt sei, mit dem Ziel sozial relevante Botschaften für kommende Generationen zu konservieren bzw. an sie zu übermitteln. Obgleich dies für viele Monumenttypen ganz sicher auch zutrifft, so ergeben sich bei genauerer Betrachtung der Baustruktur und des Kontextes der neolithischen Monumente Südskandinaviens und Norddeutschlands Zweifel an solch einer Interpretation, die zumindest für einige Anlagen eine Diskussion ihrer zeitlichen Dimension notwendig erscheinen lässt. Eine Betrachtung der architektonischen Besonderheiten sowie der räumlichen und zeitlichen Verbreitung und Entwicklung von Hügeln und Megalithen legt nahe, dass zunächst im Rahmen der ersten Monumente der Akt der Bautätigkeit als kontinuierlicher, identitätsstiftender Prozess im Vordergrund gestanden haben wird, während die Schaffung permanenter Strukturen erst als spätere Entwicklung anzusehen ist, deren Intentionalität ebenfalls zu diskutieren ist. Sie könnte aber durchaus mit veränderten Zeitkonzepten in Verbindung gebracht werden.

Martin Hinz (Institut für UrundFrühgeschichte der CAU, Kiel)

Vergangenheit bewahren, Zukunft erbauen? Monumente, Megalithen und Zeitkonzepte

Der Lauf der Zeit – er erscheint uns als absolutes, natürliches Phänomen. In der Vorstellung unserer naturwissenschaftlich geprägten westlichen Welt wird er als Prozess mit einer klaren Richtung angesehen, der entlang des thermodynamischen Zeitpfeils von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft verläuft. In der Sammlung der intersubjektiv geteilten Anschauungen parexcellence, der Wikipedia, heißt es dazu: “Aus einer philosophischen Perspektive beschreibt die Zeit das Fortschreiten der Gegenwart von der Vergangenheit kommend zur Zukunft hinführend”. Wir sind gewohnt,tr valign=“TOP“/td im Sinne dieser Definition zu denken und auch die Geschehnisse der der Vergangenheit zu interpretieren, wie wir sie beobachten oder uns vorstellen.

Dies ist auch der Fall für monumentale Hinterlassenschaften und ihre Bedeutung für vergangene Gesellschaften. Eine nahe liegende Interpretation ist es, dass der Bau solcher Monumente als Ereignis in der zeitgenössischen Gegenwart stattfindet und dazu dient, Botschaften über die Gegenwart oder Vergangenheit in eine Zukunft zu übermitteln, in der dieses Ereignis dann die Vergangenheit darstellt. Eine andere mögliche Bedeutung ist die für die zeitgenössischen Anderen, für die die Botschaft mögliche Handlungen in der Zukunft beeinflussen soll. Monumentale Hinterlassenschaft werden in diesem Sinne zum Beispiel als ‚external symbolic storage devices‘ oder als Territorialmarkierungen gegenüber anderen sozialen Gruppen gedeutet. Dieser Vortrag soll sich mit der Frage beschäftigen, ob wir annehmen können, das unsere Zeitwahrnehmung unhinterfragt auf vergangene Gesellschaften übertragen werden kann. Über alternative Zeitkonzepte in der Ur- und Frühgeschichte ist zwar schon verschiedentlich spekuliert worden, deren weiterführende Bedeutung als bestimmende Hintergrundfolie für die Interpretation von Phänomenen ist jedoch bisher kaum beleuchtet. Dies soll hier am Beispiel der megalithischen Bestattungsweise versucht werden, ohne dass ein Anspruch erhoben werden kann, die Zeitsicht der neolithischen Gesellschaften eindeutig bestimmen zu können. Vielmehr sollen verschiedene alternative Deutungen vor dem Hintergrund unterschiedlicher bekannter Zeitkonzepte nebeneinander gestellt werden.

Mike Teufer (Eurasien-Abteilung DAI, Berlin)

Das Jenseits im Wandel der Zeit“

Ein Zeitbewusstsein wird, wie die Forschungen Jean Piagets gezeigt haben, in der frühen Ontogenese von jedem einzelnen Menschen entwickelt. Dieser Prozess vollzieht sich in verschiedenen Stadien und „setzt sich in seiner Entwicklung so lange fort, bis eine lebensdienliche Form gefunden ist“ (Dux 1986). Da diese „Lebensdienlichkeit“ nach Dux von der Handlungskompetenz des Individuums abhängig ist, und diese wiederum durch das Entwicklungsniveau der Gesellschaft bestimmt wird, ist auch die Entwicklung des Zeitverständnisses kulturhistorisch determiniert.

Dass das Zeitbewusstsein maßgeblich die Einstellung zum Tod bestimmt, liegt auf der Hand. Auf der Basis früher, eng mit den Naturkreisläufen verbundener Zeitvorstellungen, in denen die Zukunft letztlich nur als eine Wiederholung der Vergangenheit verstanden wurde, bedeutete Tod Rückkehr zum Ursprung. Der Tod war damit „handhabbar“. Erst mit der Zunahme von Autonomie gegenüber der Natur markiert der Tod eine als schmerzlich empfundene Grenze dieser kulturellen Unabhängigkeit, dem mit Versuchen der Todesüberwindung begegnet wird (Dux 1986). Streiflichtartig werden einige dieser frühen Versuche dargelegt, um dann den Fokus auf den mittelasiatischen Raum zu legen, wo es möglicherweise zu Beginn der Eisenzeit, auf der Grundlage einer Weiterentwicklung des Raum- und Zeitverständnisses, zur Ausbildung eines Unsterblichkeitsglaubens kommt.

Dux 1986 – G. Dux, Die Zeit in der Geschichte. Ihre Entwicklungslogik vom Mythos zur Weltzeit (Frankfurt am Main 1986).

Eva Rosenstock  (Institut für Prähistorische Archäologie, FU Berlin)

Siedlungsstratigrafien als materialisierte zyklische und lineare Zeit“

Siedlungsstratigraphien dienen seit dem Beginn feldarchäologischer Forschung als Zeitmaßstäbe (Schliemann 1874; Schier 2001), wobei tief stratifizierte Fundplätze wie Tellsiedlungen stets im Vordergrund des Interesses standen und Flachsiedlungen lange zu Unrecht pauschal als kurzlebiger angesehen wurden. Auch die Betonung fund- oder stratigraphiebasierter Chronologiesysteme dürfte eine Folge der Ausprägung von Siedlungen und damit der Unsichtbarkeit von Zeit in der jeweiligen Großregion sein.

Doch nicht nur die Auseinandersetzung mit den Zeitkonzepten der Archäologen, sondern auch mit den vermuteten Zeitkonzepten des prähistorischen Menschen findet vor allem anhand von Tellsiedlungen statt. Hier werden die akkumulierten Schichten meist als lineare Manifestation zyklisch ablaufender Siedlungs- und Wirtschaftsvorgänge gesehen (Bailey 1993).

Das Paper versucht, ausgehend von einem Überblick über beide Zeitperspektiven, in einem ethnoarchäologisch-wirtschaftsarchäologischen Ansatz weitere derartige Rhythmen des Zusammenschwingens von Wald- und Landwirtschaft und Siedlungstätigkeit herauszuarbeiten und dabei bewusst die Beschränkung auf tief stratifizierte Fundplätze zu vermeiden.

D.W. Bailey, ChronotypictensioninBulgarianprehistory: 6500–3500 BC. World Archaeology 25/2, 1993, 204–222.

W. Schier, Tellstratigraphien als Zeitmaßstab. In: R. M. Boehmer/J. Maran (Hrsg.), Lux Orientis. Archäologie zwischen Asien und Europa. Festschrift für Harald Hauptmann (Rahden/Westfalen 2001).

H. Schliemann, Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja in den Jahren 1871 bis 1873 (Leipzig 1874).

Undine Stabrey (VisitingScholaramMetaMediaLabArchaeologyCenter, Stanford, USA)

Ungleichzeitige Gegenwarten – Argumentationen in die Archäologie“

Wissenschaftlich Neues und gesellschaftlicher Wandel wechselwirken als Zusammenspiel innerer und äußerer Dynamiken: Die Gegenwart um 1800 verändert Temporalstrukturen ebenso spezifisch wie sie als neue Zeitstruktur Wissensbereiche erst hervorbringt. In diesen temporalen Konstellationen entsteht auch die Archäologie mit ihrem fortan zeitorientierten Gegenstand, der systemisch die Logik der Archäologie formt: dem Materiellen vergangener Kulturen. Gerade die allgemeine temporale Spezifik eines neuen, stets wachsenden „materielles Mehr“ markiert eine der massivsten (auch im wahrsten Wortsinne) Veränderungen, die in der Archäologie die Herausbildung der ersten Methode bewirken und auf diese Weise Archäologie verfachlichen – und: Vorstellungen wie etwa „die Bronzezeit“, und damit Imaginationen ältester Geschichte, erzeugen.

Der neue Umgang mit den rasant mehr werdenden Objekten des Altertums bedingt die Zeitlichkeit des neuen dingorientierten Arguments nach 1800 und die Anfänge archäologischer Zeit in dieser weltbildwandelnden Gegenwart; auch hier gilt: beide wechselwirken. Ihre Gründe und Formen entfaltet der Vortrag entlang des Konzeptes Steinzeit-Bronzezeit-Eisenzeit; Resultat der archäologischen Verzeitlichung der neuen temporalen Möglichkeiten im Zeitgeist der spezifischen Verzeitlichung der Jahrzehnte um 1800, dinglicher Ausdruck neuen Denkens, Fundierung archäologischer Logik.

 

80. Verbandstagung des West- und Süddeutschen Verbandes

„Jagen, Kämpfen, Saufen?

Zur Konstruktion von Männlichkeit in ur- und frühgeschichtlichen Gesellschaften“ 

Sektion der AG Theorie in der Archäologie auf der 80.  Tagung des West- und Süddeutschen Altertumsverbandes vom 25. bis 28. Mai 2010 in Nürnberg

 

Uhrzeit Programmpunkt
10.30 Nils Müller-Scheeßel, Frankfurt a. M.: Einführung in das Thema
11.00 Steffen Knöpke, Zürich: Männer, Krieger, Tischgenossen – Der urnenfelderzeitliche Männerfriedhof von Neckarsulm
11.30 Matthias Jung, Frankfurt a. M.: Der „Big Man“ als Verselbständigung eines theoretischen Konstruktes von Männlichkeit
12.00 Mittagspause
14.00 Sabine Rieckhoff, Leipzig: Raubgierig, kriegslüstern, trunksüchtig? Fragen zum Männlichkeitsideal der Eisenzeit
14.30 Patrick Wagner, Freiburg i. Br.: Mannsbilder – Darstellungen der Jagd in der Ikonographie der frühen Eisenzeit und ihre soziale Bedeutung
15.00 Nils Müller-Scheeßel, Frankfurt a. M.: ‚Wann ist man ein Mann?‘ Synchrone und diachrone Veränderungen von männlichen Identitäten während der Älteren Eisenzeit Mitteleuropas
15.30 Pause
16.00 Svend Hansen, Berlin: Die Geburt des Helden
16.30 Laury Sarti, Hamburg: Vom Soldat zum Krieger? Vorstellungen von Männlichkeit zwischen Spätantike und Frühmittelalter
17.00 Abschlussdiskussion

 

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