CfP „Materielle Perspektiven zu Alter & Altern in der Archäologie“

Call for Papers zur Sitzung der AG Theorien in der Archäologie (TidA) auf der Tagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung (WSVA) und des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung (MOVA) vom 25.–28. September 2023 in Tübingen zum Thema:

„Materielle Perspektiven zu Alter & Altern in der Archäologie. Soziale & somatische Beziehungen zwischen Menschen & Dingen“

[Download des CfP]

Altern und Altwerden können als grundlegende Herausforderungen der Vergangenheit, Gegenwart und auch Zukunft verstanden werden. Während das Thema Kindheit in der aktuellen archäologischen Forschung mittlerweile präsent erscheint, werden Fragen zu anderen Lebensphasen, insbesondere des Alters, Altwerdens sowie -seins und -bleibens immer noch sehr selten thematisiert. Trotz bioarchäologischer, anthropologischer und sozialarchäologischer Fundierungen der Archäologie fehlen speziell theoretische Ansätze zu diesem Themengebiet.

Unsere Sektion widmet sich daher theoretischen Aspekten des Alters und Alterns, ohne dabei ausschließlich auf Alter als biologische oder soziale Kategorie abzuzielen. Wir wollen gängige vereinfachende Stereotype wie Alter = Weisheit, = Gebrechlichkeit, = Macht, = Prestige/Wert usw. aufbrechen. Stattdessen möchten wir sowohl die Trennung als auch die Kategorisierung von biologischen oder natürlichen und sozialen oder kulturellen Prozessen grundsätzlich in Frage stellen. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass sich Materie, Körper und Praktiken in einem ständigen Prozess verflechten und transformieren. Daher verstehen wir Älterwerden und Altwerden als vielschichtige Veränderungen des Lebens, die nur in wechselseitigen und vernetzten sozialen, psychischen und somatischen Beziehungen zwischen Menschen und Dingen wirksam werden. Diese können z. B. die Tabuisierung oder Betonung des Altwerdens, die Ausprägung und Institutionalisierung von Sorgebeziehungen oder die Etablierung von Übergangsriten umfassen. Wir möchten mit dieser Sektion Ansätze beleuchten, um dieses Themenfeld zu erforschen. Ziel ist es, Alter und Altern zu konzeptualisieren und zu historisieren.

Dazu möchten wir einladen, theoretische und fallbeispielbezogene Beiträge einzureichen und beizusteuern. Anknüpfungspunkte können z. B. sein:

Ansätze zur Nichtlinearität des Alterns
֎ Fragen zur Materialität des Alters und Alterns
֎ Archäologische Perspektiven auf Kindheit und Elternschaft in Bezug auf das Altern
֎ Fragen zu materiell-diskursiven Praktiken des Altwerdens
֎ Biografisch-materielle /Life-Course-Ansätze
֎ Fragen zu Übergängen, Brüchen und Transformationen von Lebenswegen
֎ Methodologische Annäherung an Erfahrungen des Alt- und Älterwerdens
֎ Materielle und körperliche Konstellationen, die den Prozess des Alterns konfigurieren
֎ Fragen zu Geschlechtern und Diversity in Bezug zum Älterwerden

Wir würden diese Debatte gerne gemeinsam führen und freuen uns über deutsch- oder englischsprachige Beiträge. Wir laden Wissenschaftler*innen ein, die sich auf verschiedenen Ebenen mit Alter und Altern beschäftigen. Besonders willkommen sind auch Beiträge von Jungwissenschaftler*innen. An die Vorträge von 20 Minuten Länge soll jeweils eine 10-minütige Diskussion anschließen. Unsere Session findet eintägig auf der WSVA-Tagung in Tübingen (25.–28.9.2023) statt. Der genaue Sitzungstag wird noch bekanntgegeben.


Bei Interesse bitten wir bis zum 31.05.2023 um einen Abstract mit Vortragstitel (ca. 250 Wörter) und Kurzbiographie an: tuebingen[at]agtida.de. Die Tagungsanmeldung und Entrichtung der Tagungsgebühr erfolgt eigenverantwortlich. Eine Aufwandsentschädigung zur anteiligen Deckung von Reise-, Tagungs- und Übernachtungskosten kann in begründeten Fällen auf vorher genehmigten Antrag gezahlt werden. Wir bitten diesen möglichst bereits zusammen mit dem Abstract einzureichen.


Wir freuen uns auf spannende Beiträge!
Organisation: Stefan Schreiber, Martin Renger, Tina Beck

Der Marburger Theorie-Lesezirkel ist zurück

Der Marburger Theorie-Lesezirkel wird vom Marburg Center Antike Welt veranstaltet und durch Sabine Neumann organisiert. Er soll dazu dienen, gemeinsam Theorietexte zu diskutieren und uns untereinander über die Fächergrenzen hinweg noch mehr zu vernetzen. Eingeladen sind alle Interessierten von Studierenden über Angehörige des Mittelbaus bis zur Professor*innenschaft. Geplant sind Treffen immer am ersten Mittwoch des Monats vor der Ringvorlesung, die im Anschluss gemeinsam besucht werden kann.

Das erste Treffen am 07.12.2022 von 16 bis 18 Uhr findet in Präsenz im CNMS, Deutschhausstraße 12, Raum 00A27 statt. Es beschäftigt sich mit Theorien zu Affekten, ein Thema, welches zahlreiche Anknüpfungspunkte zu den Themen des MCAW wie Emotionen, Atmosphären, religiöses Empfinden, etc. bietet. Affektivität wird nicht im fühlenden Individuum verortet, sondern bildet sich als ein interpersonaler Prozess innerhalb sozialer Räume heraus. Somit nimmt es eine Art Zwischenstellung ein zwischen subjektiven Emotionen und räumlichen Atmosphären.

Als externer Gast ist Stefan Schreiber vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum – Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie geladen, der eine Einführung in das Thema geben und die Diskussion moderieren wird.

Zur Vorbereitung lesen wir einen Artikel von Jan Slaby, Rainer Mühlhoff und Philipp Wüschner: „Affektive Relationalität. Umrisse eines philosophischen Forschungsprogramms“, welcher sich Affekten aus einer philosophischen Perspektive nähert und Affektivität als grundlegende Triebkraft menschlichen Zusammenlebens versteht.

Bei Interesse senden Sie bitte eine knappe Email an sabine.neumann[at]uni-marburg.de.

CfP Workshop „Doing Gender in Practices of Doing History“, 2./3. März 2022, Leipzig

Doing Gender in Practices of Doing History: Engendered Performances of the Past

Since practices of doing history and doing gender are inextricably linked, the workshop aims to explore this nexus in more detail. How are notions of history and gender being co-produced in practices of doing history? How do perceptions of history and gender reinforce or challenge each other in action? 
And what kind of history performances can create situations in which gender is “undone” rendered neutral and irrelative, or in which expectations of binarity are subversively undermined?

Deadline: 15.12.2022!!!

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Workshop «Konstruktiv, kritisch, kontrovers – Archäologische Denkwerkzeuge in aktuellen Diskussionen»

Swiss TAG und AG TidA laden ein zum World Café am  21.10.2022 über Zoom

[Programm zum downloaden]

[CfP zum downloaden]

Die Theoriediskussionen in den Archäologien wurden nicht nur disziplinär, sondern in der Schweiz und Deutschland trotz thematischer Berührungspunkte bislang auch weitgehend unabhängig voneinander geführt. Für diesen Oktober planen wir daher ein gemeinsames digitales Event, in dem wir die Theoriediskussionen der Archäologien zusammenführen möchten. Zu dieser offenen Diskussionsrunde mit dem Titel «Konstruktiv, kritisch, kontrovers – Archäologische Denkwerkzeuge in aktuellen Diskussionen» laden die Swiss TAG und die AG TidA nun ganz herzlich ein.

Für die offene Diskussionsrunde wird das Format des World Cafés gewählt, welches sich in der Vergangenheit im Rahmen der Workshops der AG TidA bereits erfolgreich etabliert hat. Dieses bietet Theorieinteressierten, unabhängig vom akademischen Level, einen lockeren Rahmen, um aktuelle Theoriediskussionen der Archäologien aufzugreifen und diese unter neuen Aspekten zu betrachten. Dieses Format fördert über den partizipatorischen und explorativen Zugang die Diversität unseres Denkens, unserer Begriffe und unserer Konzepte und bietet eine Diskussionsplattform, die die Vernetzung der AG TidA und der Swiss TAG vorantreibt.

Unter dem Titel «Konstruktiv, kritisch, kontrovers – Archäologische Denkwerkzeuge in aktuellen Diskussionen» stehen in diesem World Café die Themen «Verflechtung und Vernetzung», «Handlung», «Digitalität», «Gender» und «Atmosphären» im Vordergrund der Diskussionen. Zusätzlich laden wir die Teilnehmer*innen dazu ein, eigene Themen auf den Tisch zu bringen.

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Online-Tagung „KATEGORIENBILDUNG UND DANN? KOMPLEXITÄT, WIDERSPRÜCHLICHKEIT UND VIELFALT ARCHÄOLOGISCH BEGREIFEN“

Gemeinsam mit der AG Geschlechterforschung wird die AG Tida am 5.–6.4.2022 zu „Kategorienbildung und dann? Komplexität, Widersprüchlichkeit und Vielfalt archäologisch begreifen“  digital via ZOOM tagen. Nach Verschiebungen der Altertumsverbandstagungen aufgrund von Corona hat sich die Tagungsorganisation entschieden, eine unabhängige Online-Tagung durchzuführen. Bis zum 31.3.2022 wird dafür um Rückmeldung der Teilnahme unter Kategorienbildung2022@gmx.net gebeten. Die Teilnahme ist kostenlos. Organisiert wird die Tagung von Hanna Jegge, Jana Esther Fries und Sophie-Marie Rotermund.

Den Flyer mit dem Einladungstext findet Ihr hier:

Die Abstracts könnt ihr im Abstract-Heft einsehen und herunterladen:

Programm „Kategorienbildung und dann? Komplexität, Widersprüchlichkeit und Vielfalt archäologisch begreifen“

Gemeinsame Session der AG Geschlechterforschung und der Theorien in der Archäologie auf der Verbandstagung des MOVA und WSVA in Jena 4.-7.04.2022

Organisiert durch: Hanna Jegge, Jana Esther Fries und Sophie-Marie Rotermund

Tag 1 Nachmittag

14.00 – 15.30 Uhr 2 Input Vorträge (á 20 min.)

  • Hanna Jegge • Begrüßung
  • Sophie Rotermund, Jana Esther Fries • Kategorienbildung und dann?
  • Claudia Maria Melisch • Prinzessin von Berlin-Britz

16.00-17.30 Uhr World Café:
Vom Nutzen und der Unvermeidlichkeit von Kategorien

Tag 2 Vormittag

8.30 – 10.00 Uhr 3 Input Vorträge (á 20 min.)

  • Michaela Helmbrecht • Komplexität, Widersprüchlichkeit und Vielfalt archäologisch begreifen – und sprachlich umsetzen. Gedanken einer Sprachfetischistin
  • Stefan Schreiber • Queere Geschlechter – relationale Subjekte? (Warum) Sind Geschlechter dual resilienter?
  • Eleonore Pape • Grenzen traditioneller und Potentiale revidierter Geschlechtsbestimmungsmethoden für die Interpretation von Gender anhand prähistorischer Bestattungen

10.30-12-30 Uhr World Café:
Wieso Kategorien unser Denken begrenzen

Tag 2 Nachmittag

14.00 – 15.30 Uhr 2 Input Vorträge (á 20 min.)

  • Daniela Nordholz • Identitäten (gender und mehr) im Spätpaläolithikum und Mesolithikum
  • Sonja Grimm, Daniel Gross • Göttinnen und Jäger – Genderdebatte und Stereotype in der Wildbeuter-Archäologie (digital)
  • Philipp Tollkühn • Männliche Hofbesitzer in der Bandkeramik?!

16.00 – 17.30 Uhr World Café:
Komplexität begreifen – aber wie? Für einen besseren Umgang mit Kategorien

Download des Programms und der Abstracts hier

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Erschienen: „FAiG 2019: Prekariat und Selbstausbeutung“

Der Round Table des Forum Archäologie in Gesellschaft (FAiG), welcher 2019 in Würzburg stattfand, ist nun 2021 als Themenschwerpunkt in den Archäologischen Informationen erschienen. Prekariat und Selbstausbeutung prägen als zwei eng miteinander verwobene Strukturen den Arbeitsalltag der meisten Archäolog*innen. Das FAiG setzte sich daher mit diesem Thema auseinander und lud die Beitragenden ein, ihre Erfahrungen und Gedanken zu veröffentlichen. Folgende Beiträge könnt ihr im Early View nachlesen:

Doris Gutsmiedl-Schümann – Raimund Karl – Thomas Meier – Christiane Ochs – Sophie-Marie Rotermund – Stefan Schreiber, Prekariat und Selbstausbeutung zwischen einer Kultur des Jammerns und „Self-Empowerment“ – Einführung zur Diskussionsrunde des Forums Archäologie in der Gesellschaft (FAiG), Archäologische Informationen 44, 2021, Early View. [PDF]

Doris Gutsmiedl-Schümann, Prekariat und Selbstausbeutung: Eine kontinuierliche Entwicklung aus dem Studium heraus? Archäologische Informationen 44, 2021, Early View. [PDF]

Stefan Schreiber, Archäologie am Abgrund – Abgründe der Archäologie: Menschenregierungskünste zwischen Prekarisierung und Selbstausbeutung, Archäologische Informationen 44, 2021, Early View. [PDF]

Raimund Karl, (Selbst-?)Ausbeutung im akademischen Betrieb – Ein Erlebnisbericht, Archäologische Informationen 44, 2021, Early View. [PDF]

Christiane Ochs – Sophie-Marie Rotermund, I studied Archaeology – Now my life is in ruins? Archäologische Informationen 44, 2021, Early View. [PDF]

Publikation „Theorizing Resilience & Vulnerability in Ancient Studies“ (Travas) ist online

Die Publikation unseres, gemeinsam mit der Swiss TAG, sowie dem RGZM, den Unis Bern, Freiburg und Mainz organisierten, Workshops „Theorizing Resilience & Vulnerability in Ancient Studies“ (TRAVAS) ist nun online gegangen. In loser Folge werden wir Videos, Essays und schriftliche Interviews veröffentlichen, die während oder in Folge des Workshops entstanden sind. Herausgegeben wird sie als zitierfähiger Blog, bei dem die einzelnen Beiträge durch ein DOI-Repositorium verstetigt sind, durch Martin Hinz, Martin Renger, Stefan Schreiber und Caroline Heitz.

Die Publikationen findet ihr unter http://resilience2020.archaeological.science/

Arbeitsgemeinschaft Theorien in der Archäologie