Die Zukunft freilegen – im Dialog über Archäologie und ihre Öffentlichkeiten: Willkommen im Berliner ArchaeoPub! 17.-18. September 2015

Die Altertumswissenschaften beschäftigen sich nicht nur mit den lange Verstorbenen, sondern sie sind, um mit dem britischen Historiker und Journalisten Neil Ascherson zu sprechen, eine Profession, die “von Lebenden unter Lebenden” ausgeübt wird. Um in Zukunft relevant zu bleiben, muss sie sich auf ihre NutzerInnen einlassen. Dazu gehört das soziale Umfeld, in denen die Grabungen stattfinden ebenso wie die Menschen, die Ausgrabungsstätten besuchen oder Museen nutzen. Wie könnten oder sollten die gängigen Herangehensweisen der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit verändert werden, um den fundamentalen Veränderungen in Bezug auf die von uns verwendeten Theorien, Methoden und Praktiken Rechnung zu tragen? Könnte die  Einführung eines dialogischen Prinzips die Formen der Wissensproduktion selbst verändern?

Vor dem Hintergrund dieser Fragestellungen laden Doktoranden des Studiengangs “Material Cultures and Object Studies” des Berliner-Antike Kollegs sowie des Institutes of Archaeology am University College in London zur Diskussion ein:

Unter der Überschrift “Die Zukunft hat viele Vergangenheiten!” findet am 17. September ab 17 Uhr im Topoi-Haus in Dahlem eine öffentliche Podiumsdiskussion mit VertreterInnen aus Wissenschaft und Praxis über die Verflechtungen von Archäologie und Öffentlichkeit statt. Mehr Info findet sich in Kürze hier.

Am 18. September laden wir (Post-)DoktorandInnen aus unterschiedlicher Disziplinen und PraktikerInnen zum ArchaeoPub ein – einem Forum, in dem Fragen in Bezug auf das Verhältnis zwischen Altertumswissenschaften und Öffentlichkeiten im 21. Jahrhundert aufgeworfen, Ideen ausgetauscht und Fragen an die Zukunft entwickelt werden können. Der ArchaeoPub ist als World Café angelegt – ein Format, das zum Austausch von Ideen und der Entwicklung offener Fragen gedacht ist. Folgende Themen stehen dabei im
Vordergrund:

  • Nutzer & NichtnutzerInnen (z.B.: Wie können Museen und historische Stätten genutzt werden, um den Ansprüchen transkultureller Gesellschaften gerecht zu werden? Wie können NichtnutzerInnen unterschiedlichster sozialer, kultureller und regionaler Hintergründe involviert werden?)
  • Museen & historische Stätten (z.B.: Wie können Museen und historische Stätten in einer globalisierten und von Finanzkrisen geprägten Welt relevant bleiben?)
  • Professionelle Rollen & Praktiken (z.B.: Wie überwinden wir das traditionelle Modell, bei dem KuratorInnen/ArchäologInnen als ProduzentInnen von Wissen angesehen werden, das von einem passiven Publikum lediglich konsumiert wird?)
  • Problematische Narrative & umstrittene Geschichtsvorstellungen (z.B.: Wie gehen wir damit um, wenn die Überreste der Vergangenheit zu einer umstrittenen Ressource im internationalen Terrorismus, transnational organisierten Verbrechen und ökonomischen und militärischen Konflikten werden?)
  • Materielles & immaterielles Kulturerbe (z.B.: Ist die Unterscheidung zwischen materiellem und immateriellem Kulturerbe eine künstliche?)

Einzelheiten zur Anmeldung entnehmen Sie bitte hier:
http://berliner-antike-kolleg.org/event/die-zukunft-hat-viele-vergangenheiten-eine-diskussion-uber-die-verflechtungen-von-archaologie-und-offentlichkeit/

Impressionen unserer Podiumsdiskussion

11048717_832856053471268_584063324489835406_nAm 17.6.2015 fand in Erfurt unsere Podiumsdiskussion zum Thema „Talk, talk, talk – Was kann, soll und muss die ‚Theorie in der Archäologie‘ leisten?“ statt. Die Podiumsgäste kam sehr schnell mit dem diskussionsfreudigen Publikum ins Gespräch, so dass eine anregende Atmosphäre herrschte. Aufgrund der Aktualität des Problems der Vermittlung von Theorien und der kürzlich stattfindenden DGUF-Tagung zum Thema „Schafft sich die Öffentlichkeit eine andere Archäologie? Analysen einer Machtverschiebung“ bat Doreen Mölders auch Rainer Schreg aufs Podium. Gemeinsam wurden die neuen Herausforderungen für die Theorieentwicklung erörtert.

Externer Bericht über die Podiumsdiskussion von Rainer Schreg